Raum 12 Eremias, gottloser Streuner

Raum 12 Eremias, gottloser Streuner

Jürgen Timm

Band 12 von 55 in dieser Reihe

Romane & Erzählungen

Paperback

120 Seiten

ISBN-13: 9783740747213

Verlag: TWENTYSIX EPIC

Erscheinungsdatum: 18.10.2018

Sprache: Deutsch

Farbe: Nein

Bewertung::
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inkl. MwSt. / portofrei

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Babuun hatte eine Frage:
Eremias, was ist der Mensch?
Und Eremias hatte eine Antwort:
Der Mensch ist eine Erscheinung auf einem Wege aus der Vergangenheit in die Zukunftt -er ist eine eingeschobene Erscheinung sozusagen, eingeklemmt zwischen Vergangenheit und Zukunft.
Der Mensch ist auf der Reise. Von irgendwo her kam er, nach irgendwohin wird er reisen. Der Mensch der Gegenwart ist ein Ausschnitt- ein Wegabschnitt dieser Reise, wenn du so willst.
Babuun hatte eine Frage:
Eremias, was ist der Mensch?
Und Eremias hatte eine Antwort:
Der Mensch der Gegenwart ist ein Tier. Wie alle anderen Tiere ist er auf der Suche nach besseren Lebensbedingungen -nach besseren Weidegründen, wenn du so willst!
Babuun, die Augen schief:
Du meinst, die Menschen seien wie Hühner? Ode wie Schafe, Ziegen, Schweine, Affen, Enten, und Schmeißfliegen, wie Regenwürmer und Ringelwürmer, und Tausendfüßer?
Eremias, auflachend:
Hör mal auf damit.
Babuun war nicht zu bremsen:
Und wie Seegurken -und diese scheußlichen Quabbeldinger. Wie ich höre, gibt es bei euch im Norden eine Quallenplage.
Babuun, nach einer kurzen Unterbrechung:
Ich seh es schon - sie alle sind auf der Suche nach besseren Fressbedingungen.
Eremias, ohne eine Miene zu verziehen:
Allerdings, die überwältigende Mehrheit der Menschen lebt und leibt wie alles andere, was da kreucht und fleucht.
Es ist genaugenommen ist das unbewusste, fraglose Leben aller Tiere und Pflanzen. Es gibt keinen prinzipiellen Unterschied- genaugenommen.
Babuun blieb unzufrieden:
Der Mensch ist ein Tier! Der Mensch auf der Suche nach neuen Weidegründen! Und das soll alles sein?
Eremias, jetzt lächelnd:
Eine Minderheit der Menschen ist auf der Suche. Sie sind mit Wenigem zufrieden, gerademal mit dem, was sie zum Leben benötigen.
gerademal mit dem, was sie am Leibe tragen - und einem Dach - und ein wenig Einsamkeit -viel Einsamkeit- zum Denken.
Babuun, aufseufzend:
Und es gibt nichts dazwischen? Etwas von dem einen und etwas von dem anderen? Gibt es nur die von dir benannten Extreme?
Eremias, lächelnd:
Es gibt alle nur denkbaren Zwischenstufen - in der Tat, die Dinge sind fließend. Sie gehen nahtlos ineinander über. In der Tat, alle Dinge sind fließend.
Jürgen Timm

Jürgen Timm

Ich gehöre in den Jahrgang 39. Ich habe lange in Schwarzafrika gelebt und gearbeitet, mehrere Jahre davon in der Kalahari.
Ich hatte dort, in der Savanne, in der Wildnis, in der Einsamkeit, viel Zeit, über das Leben nachzudenken.
Stimmt nicht. Ich hatte keine Zeit, ich habe mir die Zeit genommen, genaugenommen gestohlen. Gott sei es geklagt.
Und nun sitze ich hier, in Lüneburg, und weiß immer noch nicht, was es mit dem Leben und dem Sterben auf sich habe, und ob es nicht doch eine Form der Unsterblichkeit geben könnte.

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